Beat König, was muss ein Unternehmen tun, um klimaneutral zu werden?
Jedes Unternehmen kann klimaneutral werden, das vorneweg. Wer sich dazu entscheidet, sucht sich für diesen Prozess einen Partner; wir haben uns für ClimatePartner entschieden. Dann geht es an die Details: Wie viele Kilometer legen wir im Jahr mit dem Auto zurück? Wie hoch ist unser Strom- und Gas-Verbrauch? Welche Verkehrsmittel nutzen Mitarbeitende, um in die Firma zu kommen? Der ganze Abdruck wird schonungslos analysiert. Am Schluss steht dort ein Total in Kilogramm CO2. Diese Zahl kompensieren wir zukünftig durch Klimaschutzprojekte.
Gibt es auch Pläne, um Energie einzusparen?
Natürlich. Das Team von ClimatePartner hat mit uns Ideen gesammelt, wie wir unseren CO2-Ausstoss kontinuierlich reduzieren können. Was möglich war, haben wir sofort gemacht, einiges ist noch in der Pipeline. Ich finde, es ist ein Anreiz für Unternehmen, den CO2-Ausstoss zu verringern. Denn: Je weniger Ausstoss, desto tiefer die Kosten für den Ausgleich.
Was bringt dem Papierhof die Klimaneutralität sonst noch?
Wir waren auch in der Vergangenheit schon ziemlich «nachhaltig» unterwegs. Nun sind wir noch bewusster geworden. Strom decken wir beispielsweise über Sonnenenergie und Wasserkraft ab. Gas wird durch Fernwärme ersetzt. Beleuchtung geschieht konsequent mit LED; damit verbrauchen wir übrigens schon heute 60 % weniger Strom. Wir haben Lampen mit Sensoren, die sich ausschalten, wenn niemand da ist und haben die Temperaturen in den Büros gesenkt. In Rheinfelden und Umgebung liefern wir die Waren mit unserem Elektroauto aus. Und natürlich nehmen wir uns auch selbst an der Nase: Unsere Mitarbeitenden kommen alle mit dem ÖV oder mit dem Velo zur Arbeit.
Sind die Produkte eigentlich auch klimaneutral?
Leider noch nicht, der Transport lässt sich derzeit noch nicht effizient klimaneutral organisieren. Aber das ist uns wichtig und daran arbeiten wir. Hingegen sind die Rohstoffe unserer Taschen bereits sehr nachhaltig, vor allem natürlich die FSC- und Recyclingprodukte.
Wie geht die Reise weiter?
Wir sind gespannt, welche Innovationen es im Bereich der Produkte in Zukunft geben wird. Beispielsweise gibt es vielversprechende Experimente mit Graspapier oder Maispapier. Es ist viel in Bewegung – und das ist gut so.